5 häufige Trading-Fehler und wie du sie vermeidest

Worauf sollte ich achten, wenn ich ins Trading einsteige?

Diese Frage gehört zu den absoluten Top-Fragen, die uns immer wieder gestellt wird. Gleichzeitig ist dies eine berechtigte Frage, da sie am Fundament ansetzt – und nicht stumpf fragt, welche Aktien man kaufen sollte (das weiß niemand mit Gewissheit).

Gerade als Einsteiger wird dir diese Situation wahrscheinlich bekannt vorkommen:

• Du hast Aktien gekauft, sie bewegen kaum und dein Kapital ist gefühlte Ewigkeiten gebunden.
• Du setzt auf Aktien, die sich gegen dich bewegen und du wartest mit dem Ausstieg länger als gedacht, da du bis zuletzt noch hoffst, dass sie sich in deine Richtung bewegt
• Oder du analysierst und antizipierst eine Aktienentwicklung richtig, aber du bist zu früh dran und die Aktie geht ohne dich an Bord ab.

Du bist nicht allein. Viele hatten diese und ähnliche Probleme. Inklusive ich, als ich mit dem Trading gestartet bin. Deswegen gehe ich in diesem Blog-Eintrag auf die fünf häufigsten Fehler ein und sage dir, wie du diese vermeiden kannst.

Trading Fehler 1: Langsame Aktien kaufen

Wir wollen Aktien handeln, die sich bewegen. Es bringt uns nichts, wenn wir investieren und sich die Aktie nach Monaten immer noch am gleichen Preis befindet. Hier hilft die durchschnittliche Tages-Range, oder Average Daily Range (ADR). Diese gibt an, wie viel sich die Aktie im Durchschnitt am Tag von Hoch bis Tief bewegt.

Im Gegensatz zu anderen Indikatoren wie dem bekannten Average True Range (ATR) werden hier Handelslücken außer Acht gelassen, sodass nur die tatsächliche Bewegungsspanne gemessen wird. Dadurch, dass wir diesen Wert in Prozent messen, können wir unterschiedliche Aktien schnell miteinander vergleichen und klare Aussagen darüber treffen, was sich mehr bewegt und worauf unser Fokus gelegt werden sollte.

Zur Erinnerung: Wir können nur dann Geld machen, wenn sich Aktien auch bewegen. Hier gilt die Faustregel: Je höher der ADR, desto besser; aber natürlich kannst du dies nach oben einschränken, falls dir zu volatile Aktien nicht zusagen. Als Minimum für eine gute Auswahl empfehle ich einen Wert von 4 %.

Trading Fehler 2: Aktien mit zu wenig Volumen handeln

Den zweiten Fehler, den ich immer wieder sehe, ist eine fehlende Liquidität bei der Auswahl von Aktien. Viele Anfänger handeln Aktien, die zu wenig Volumen aufweisen. Da das Volumen vom Preis der Aktie abhängig ist, gebe ich dir das sogenannte Dollar-Volumen ($-Volumen) als Tipp. Hier berechnest du ganz einfach den Preis der Aktie mal das durchschnittliche Volumen der Aktie. Gehe hierzu auf Seiten wie Finviz und schaue dir das durchschnittliche Volumen der jeweiligen Aktie an.

Trading Fehler 3: Zu geringes relatives Volumen

Was ich damit meine? Ganz einfach: ein zu geringes relatives Volumen. Aber vorab: Was ist das relative Volumen?

Das relative Volumen gibt an, wie viel Volumen, also wie viele Aktien, gehandelt werden und vergleicht diese Anzahl mit einem vorherigen Zeitraum. Nehmen wir an, dass bei einer Aktie an einem Tag 20,4 Mio. Aktien gehandelt wurden. Sonst sind für die gleiche Aktie durchschnittlich 30,1 Mio. üblich. So ergibt sich ein relatives Volumen von 0.65 für diesen Tag.

Wozu ist das Ganze gut? Stell es dir so vor: Du willst im besten Fall dann in eine Aktie einsteigen, wenn das Timing perfekt ist und die Aktie gerade sehr gefragt ist und die unterschiedlichsten Investoren kaufen. In diesem Fall wird das relative Volumen also automatisch höher sein. Ist das relative Volumen gering, wird in der Regel auch keine große Bewegung stattfinden.

Wichtig: Das relative Volumen gibt dir nie die Richtung vor. Es ist daher mehr als der Treibstoff zu betrachten, aber die Richtung einer Bewegung muss anderweitig bestimmt werden. Meine Faustregel: Handel nur Aktien, die ein relatives Volumen von mehr als 2 haben.

Trading Fehler 4: Aktien ohne Katalysator handeln

Für ein erhöhtes relatives Volumen gibt es häufig Auslöser. Wir nennen diese Auslöser Katalysatoren, weil sie wie in der Chemie Reaktionen beschleunigen können. Dies können Nachrichten jeglicher Art sein. Wichtig hierbei: Es ist schön zu wissen, ob eine Aktie wirklich Nachrichten hat, aber achte gleichzeitig auf das relative Volumen, denn dort sieht man in Echtzeit, ob die vermeintliche Nachricht so wichtig ist, wie man annimmt. Nachrichten, die als Katalysator wirken können, sind Quartalszahlen, Neuigkeiten über Produkte oder Ähnliches.

Merke: Nachrichten, die vom Unternehmen selbst kommen, sind wichtiger, als Nachrichten, die beispielsweise von Analysten kommen. Demnach ist die Veränderung eines Preisziels nicht so wichtig, wie die Nachricht eines Unternehmens, die auf ein Problem bei einem Produkt hinweist. Auch hier geht es uns primär nicht darum, in welche Richtung es geht, sondern mehr um den Treibstoff. Zusammen mit einem erhöhten relativen Volumen können wir also tendenziell große Bewegungen erwarten.

Trading Fehler 5: Schlechtes Timing

Wie häufig ist es dir schon passiert, dass du einsteigst und nichts passiert und die Aktie seitwärts dümpelt? Genau das lässt sich einfach vermeiden, wenn du die bisherigen vier Punkte und diesen umsetzt. Wir wollen das Timing von Einstiegen optimieren. Wie machen wir das? Wir nutzen Charts! Wir möchten immer nur dann handeln, wenn wir uns außerhalb des Vortages befinden. Im Fachjargon spricht man hierbei von einem Outside Play.

• Innerhalb des Vortages = schlecht
• Außerhalb des Vortages = immer besser
• Längere Konsolidierungen = noch besser

Zusammenfassung

Wir sehen also, am Ende kann eine gute Aktienauswahl darauf heruntergebrochen werden, die hier im Beitrag beschriebenen fünf Punkte zu verinnerlichen und darauf seine zukünftige Auswahl anzupassen. Dabei ist aber erneut deutlich zu sagen, dass jeder Punkt für sich selbst nicht als eindeutiger Indikator ausreichend ist. Erst die Kombination der verschiedenen Punkte bringt die Aktienauswahl auf eine höhere Stufe und dich damit deinem nachhaltigen Erfolg im Trading einen Schritt weiter.