Limit Order erklärt: Definition und Anwendung im Trading

16. September 2022 (Vor 2 Jahren)

Eigentlich geht es im Trading doch nur ums Kaufen und Verkaufen. Dennoch gibt es unzählige verschiedene Möglichkeiten, wie man schlussendlich Aktien und andere Handelsinstrumente an der Börse kauft oder verkauft. Dafür werden Orders (deutsch: Handelsaufträge) benutzt, mit denen ein Händler dem Broker mitteilt, wie viele Einheiten einer Aktie er handeln möchte.

Um diesen Auftrag zu platzieren, gibt es verschiedene Order-Typen. Im Wesentlichen geht es dabei um die Limit Order und die Market Order.

Was ist die Market Order?

Bei der Market Order wird der Auftrag, Aktien oder andere Handelsinstrumente zu kaufen oder zu verkaufen, direkt ausgeführt – eben zu dem Preis, zu dem die Aktie gerade gehandelt wird. Das Ziel der Market Order ist die schnelle und unmittelbare Ausführung des Auftrags.

Was ist die Limit Order?

Anders verhält sich die Limit Order. Bei der Limit Order geht es nicht um die schnelle, unmittelbare Ausführung des Auftrags, sondern darum, zu einem expliziten Preis den Auftrag auszuführen. Die Limit Order wird erst dann ausgeführt, wenn der vorab definierte Preis erreicht ist.

Dieser definierte Preis kann entweder sehr zeitnah oder auch erst in einigen Wochen realisiert werden. Daher wird die Limit Order um eine Gültigkeit ergänzt, die bestimmt, wie lange diese aufgegebene Order in der Zukunft Bestand haben soll.

Wie funktioniert die Limit Order?

Limit Order erlauben es also Käufern und Verkäufern einen Preis zu setzen, zu dem dann der Trade ausgeführt wird. Für Käufer stellt der definierte Preis der Limit Order den Maximalpreis dar, an dem sie die Aktie kaufen wollen. Für Verkäufer wiederum ist der definierte Preis der Limit Order das Minimum, an dem sie die Aktie verkaufen wollen.

Bedeutet also, dass der Käufer die Aktie erst dann kaufen will, wenn die Aktie den von ihm definierten Preis erreicht hat oder tiefer liegt. Gegensätzlich verhält es sich für den Verkäufer. Dieser will seine Aktien erst dann verkaufen, wenn der von ihm definierte Limit-Preis erreicht ist oder dieser höher liegt.

Grundsätzlich wird zwischen der Einstiegs-Order (kaufen) und der Ausstiegs-Order (verkaufen) unterschieden. Beim Einstieg mit der Limit Order muss der definierte Limit-Preis tiefer liegen als der aktuelle Marktpreis. Gegensätzlich verhält es sich wieder beim Ausstieg mit der Limit Order. Dabei muss der Limit-Preis höher liegen als der aktuelle Marktpreis. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt ist und die Limit Order dennoch aufgegeben wird, wird diese sofort auf dem Markt platziert – ähnlich wie eine Market Order.

Vorteile der Limit Order

  • Mithilfe der Limit Order muss nicht kontinuierlich der Markt beobachtet werden, um genau zu dem gewünschten Preis in den Markt einzusteigen.
  • Durch Limit Order ist es möglich, gezielter und sauberer zu traden. Denn mit der Limit Order wird deine Order an dem vorher definierten Preis ausgeführt.

Nachteile der Limit Order

  • Es kann sein, dass der tatsächliche Marktpreis den definierten Limit-Preis nie erreicht und deine Order nicht ausgeführt wird
  • Je nach eingestellter Gültigkeit der Limit Order ist es notwendig, dass diese wieder manuell gelöscht werden müssen, um nicht beabsichtigte Order zu verhindern

Was ist die Stop Order?

Mit einer Stop Order kann eine Aktie gekauft oder verkauft werden, wenn ein definierter Stop-Preis erreicht wird. Auf den ersten Blick klingt das fast identisch zur Limit Order. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen diesen beiden Order-Typen: Wenn eine Stop Order dafür benutzt wird, um eine Aktie zu kaufen, liegt der Preis der Stop Order höher als der aktuelle Marktpreis (im Gegensatz zur Limit Order, bei der der aktuelle Marktpreis tiefer liegen muss). Wird die Stop Order zum Verkauf von Aktien verwendet, liegt der definierte Preis der Stop Order tiefer als der aktuelle Preis an der Börse (im Gegensatz zur Limit Order, bei der der aktuelle Marktpreis höher liegen muss). Wenn der Stop-Preis erreicht wird, wird die Order jeweils als Market Order ausgeführt.

Es klingt kontraintuitiv, zu kaufen, nachdem ein Aktienkurs gestiegen ist, und zu verkaufen, nachdem ein Aktienkurs gesunken ist. Warum wird dies also gemacht?

Stop-Orders zum Kauf eines Wertpapiers werden häufig platziert, wenn ein Trader glaubt, dass die Aktie nach Erreichen des Stop-Preises weiter steigen wird. In diesem Fall glaubt der Trader, dass der Stop-Preis der Durchbruch einer Aktie ist.

Die Limit Order im grafischen Vergleich zu Stop Order

Der direkte grafische Vergleich zwischen der Limit Order und der Stop Order

Wenn Trader einen Stop Order zum Verkauf einer Aktie platzieren, versuchen sie so, ihre Gewinne zu schützen oder ihre Verluste zu begrenzen. Fällt eine Aktie auf den Stop-Preis, wird die Order ausgeführt und der Trader vermeidet weitere Verluste, wenn die Aktie weiter fällt. In dem Fall wird die Stop Order als Stop Loss Order bezeichnet.

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